Ein "MÄRCHEN"

 

Vor langer, langer Zeit .....

 

Es war einmal ein junges Paar, das erwarb mit viel Müh und Fleiß ein altes Haus. Da gab es viel zu putzen, auszuräumen und auch wegzuschmeißen.

Einiges war sogar ganz neu, einiges alt aber noch gut zu gebrauchen und manche Gegenstände brauchten kleinere Reparaturen.

 

Freunde und Familie erfreuten sich über so manches schöne Stück, dass sie mit nach Hause nehmen durften. Die jungen Leute waren sehr großzügig.

Andere Gegenstände wurden auf Märkten im ganzen Land verkauft.

 

Es ergab sich eines Tages, dass ein Mann eines benachbarten Landes des Weges kam, und der junge Mann schenkte ihm einen alten Schubkarren. Dieser freute sich, denn nach ein paar kleinen Reparaturen könnte er ihn gut gebrauchen.

Damit dieser Fremde an der Landesgrenze nicht des Diebstahls bezichtigt wird, schrieb der junge Mann seinen Namen und Ort auf ein Stück Papier. Darin bestätigte er, dass dieser Schubkarren ein Geschenk von ihm sei.

Beide trennten sich und gingen frohen Herzens ihrer Wege.

 

Ein paar Wochen später viel der junge Mann aus allen Wolken - er wurde mit einer Strafe belegt. Er habe seinen Mist einem Mann geschenkt, der kein Recht dazu besaß. Er hätte den kaputten Schubkarren wegschmeißen müssen. So waren die Gesetze dieses Landes.

 

Noch dazu war dieses Land für seine Hilfsbereitschaft weit über seine Landesgrenzen hinaus sehr bekannt und berühmt.

 

Das junge Paar, seine Familie und Freunde verstanden die Welt nicht mehr.  Sie dachten: "Wie kann es sein, dass ich meine Sachen verkaufen darf, auch wenn sie einer Reparatur bedürfen - aber ich darf den Schubkarren nicht verschenken sondern muss ihn wegschmeißen."

Alle waren darüber entsetzt und auch sehr wütend.

 

Es trug sich genau zu dieser Zeit zu, dass eine weise alte Frau in der Gegend verweilte, und diese baten die jungen Leute in ihrer Not über diese Ungerechtigkeit um Hilfe.

 

Sie hörte ihnen sehr aufmerksam zu und griff dann nach einem großen, alten, schon sehr abgegriffenen Buch, setzte ihre Brille auf und las dann sehr sanft aber doch mit kräftiger Stimme aus diesem alten Buch vor:

 

"Der Zorn und Kummer, den wir durch die Handlungen der Menschen empfinden, sind härter für uns als diese Handlungen selbst, über die wir uns erzürnen und betrüben. (Mark Aurel)

 

An seinem Ärger festzuhalten ist genauso wie eine glühende Kohle in die Hand zu nehmen, um sie nach jemanden zu werfen - du bist derjenige, der sich verbrennt. (Buddha)

 

Wenn du etwas nicht magst, dann ändere es. Wenn du etwas nicht ändern kannst, dann verändere deine Einstellung. (Maya Angelou)

 

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Reinhold Niebuhr)


Liebe und Mitgefühl sind Notwendigkeiten, kein Luxus.

Ohne sie kann die Menschheit nicht überleben."

(Dalai Lama)

 

Die weisen Worte aus dem alten Buch waren ein großer Trost für das junge Paar.

 

Fortan ließen sie sich von so manchen Ungerechtigkeiten dieser Zeit nicht mehr beirren und blieben weiterhin liebevolle, hilfsbereite Menschen und gaben diese Lebensweise auch an ihre Kinder weiter.

 

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!

 

 

So waren die Gesetze dieses Landes vor langer, langer Zeit - oder?


 

Ich wünsche Euch eine schöne Zeit

Eure Silvia